Home   *   Forschung -> Hydrologie -> Schlucklöcher   *   Nächste Seite

Schlucklöcher

 

 

Ein Schluckloch bei Bittelbrunn

Ein Schluckloch südöstlich von Aach

 

Ein Schluckloch bei Bittelbrunn

Direkt unter einer Hochspannungsleitung östlich der Engener Teilortgemeinde Bittelbrunn befindet sich eine interessante Karsterscheinung in Form eines Schlucklochs im Weißjura Zeta 3.

Es entwässert die besonders nach Regenfällen stark nässende Umgebung der Gewanne „Rotwies” und „Bubenholz”.

Während die gesamte Oberfläche rings um die Gemeinde von rißeiszeitlicher Grundmoräne überdeckt ist und dadurch einen idealen Wasserspeicher darstellt, ist an dieser Stelle das Juragestein durch die Erosion freigelegt, so dass dort alles Wasser direkt in den verkarsten Untergrund einlaufen kann.

Zur Zeit verschwindet das Wasser mit gurgelndem Geräusch in den Felsspalten.

Leider werden Naturdenkmale dieser Art immer wieder zur Entsorgung von Abfällen aller Art mißbraucht.

Hierzu gehören außer den Dolinen auch die kulturhistorisch bedeutsamen Erzgruben.

Auf Grund der bekannten geologischen Fakten darf angenommen werden, dass das Bittelbrunner Schluckloch ebenfalls in Richtung Aachquelle entwässert.

Dies müsste allerdings erst durch Markierungsversuche bewiesen werden.

Von dieser Spalte aus könnte auch die Plombierung der nahe gelegenen Gnirshöhle im Brudertal erfolgt sein. Sie ist genau wie die Kanzelhöhle im Wasserburger Tal oder die Höhle unter dem Krenkinger Schloß im Stadtgebiet von Engen im hinteren Teil mit bohnerzführenden Lehm verfüllt.

Jedenfalls ist es so, daß der gesamte nördlich gelegene Bereich der Gemeinde bis hinüber zum Kriegertal mit Bohnerzgruben geradezu übersät ist.

Sie stellen die natürliche Verfüllung von Karsterscheinungen dar, die bereits im Alttertiär, also vor etwa 60 Millionen Jahren begann.

Die Lage des Schlucklochs ist in unveröffentlichen Aufzeichnungen von Prof. ENDRIß enthalten und stammen aus dem Jahr 1908 über „Erdfälle”.
Orginaltext:

Bubenholzlöcher = Rotwaldlöcher, Gemeinde Bittelbrunn am Waldeck.
Höhe: 645müNN (korrekt ist jedoch 655 müNN)
Trichter mit 3m Durchmesser, 1m tief mit Wasserversickerung.
Ende der 50er Jahre des 19. Jh. entstand ein Loch in der Straße. Zum Auffüllen wurden 20 cbm verbraucht. Weiteres Loch soll früher nahebei in der Straße entstanden sein.
Ende vom Orginaltext.

Die betreffende Stelle habe ich am 28. Juni 2003 Herrn Prof. Dr. Käss gezeigt. Sie dürfte somit im karsthydrogeologischer Hinsicht erfasst sein.

Topographische Karte 1:25000 Blatt 8118 Engen.
GPS-Koordinaten: Rechtswert 3486532 und Hochwert 5303680

1. Ergänzung:

Anfang August 2006 wurde dieses Schluckloch unter Naturschutz gestellt.

2. Ergänzung:

Nach starken Niederschlägen kann die schmale Felsspalte die zulaufenden Wassermengen nicht wie sonst - augenblicklich verschlucken.

 

Nach starken Niederschlägen kann die schmale Felsspalte die zulaufenden Wassermengen nicht wie sonst - augenblicklich verschlucken.

Dieses Bild wurde am 15.07.2009 aufgenommen. An den Tagen davor hatte es stark geregnet.

Am selben Tag betrug die Schüttung der Aachquelle ca. 20 m³/s.

Roland Berka
Engen im Hegau,
5. April 2005, 24. August 2006 und 22. Juli 2009

 

Ein Schluckloch südöstlich von Aach

Am Gemeindeverbindungsweg zwischen Aach und dem Golfplatz Langenstein befindet dich direkt an der Straße ein Schluckloch.

Es nimmt das aus den Gewannen „Hasenwinkel” und „Zweimusen” herkommende Gewässer auf. Dieses Schluckloch wurde vor einiger Zeit künstlich erweitert bzw. vertieft und läuft nur gelegentlich über.

Die Versickerung erfolgt in die zerklüfteten Schichten des Oberjura (Weißjura Zeta) und ist nur 1000m Luftlinie von der Aachquelle entfernt.

Ein Zusammenhang zum Aachhöhlenlabyrinth ist denkbar.

Topographische Karte 1:25000 Blatt 8119 Eigeltingen, bei der Höhenangabe 503,7m.
GPS-Koordinaten: Rechtswert 3490542 und Hochwert 5300855, gemessen 511 müNN.

Roland Berka
Engen im Hegau,
25.01.2007, 13.05.2009 und 14.05.2009

 

Freunde der Aachhöhle e.V.
Höhlentauchgruppe Aachprojekt
Bild: Alfred R+
Text: Roland B+
Layout: Joachim K+
Home, Impressum, Disclamer, Datenschutz und Sitemap
Letzte Änderung: 24.07.2009