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„Nutella”

 

 

Der zwischen Juli 2008 und Juni 2009 geförderte Abraum aus der Blätterteighöhle besteht hauptsächlich aus zwei Komponenten:

  1. Die hellgraue, mergelige Substanz stammt ganz eindeutig von dem zersetzten - hier anstehenden - Schwammriff. Sie enthält fossile Reste von Seelilien (Crinoiden).

    Als Fund - aus mehreren kg Fördergut - ist damit die Art „PENTACRINUS” nachgewiesen.

    Das Teilstück ist 20mm lang und besteht aus 13 fünfeckigen Segmenten.

    Auch Teile von Seeigelstacheln liegen nun vor. Sie können der Gattung „CIDARIS” zugeordnet werden.

    Belemnittenbruchstücke sind ebenfalls vorhanden, reichen aber bisher für eine sichere Einordnung noch nicht aus.

    Mit Sicherheit vorhanden sind die Brachiopoden „RHYNCHONELLA” und „TEREBRATULA” sowie etwa daumennagelgroße Ammoniten.

    Das Auffinden dieser Belegstücke ist nur eine Frage der Zeit bzw. des Arbeitsaufwandes.

  2. Die dunkelbraune, pastöse (nutellaartige) Masse besteht aus Ton in allerfeinster Ausbildungsform.

    Die Korngrößen betragen dabei bis in My-Bruchteile hinein. Die Entstehung dieser Massen geht eindeutig auf Absetzungen nach Hochwassersituationen zurück und beweisen so den direkten Zusammenhang mit den bereits bekannten Teilen des Aachhöhlenlabyrinthes.

    Die in der dunckelbraunen Masse vorkommenden zonaren schwarzen Bänderungen bzw. Verfärbungen zeigen das Einschwemmen von organischem Material (Detritus) an.

Bei „Nutella” handelt es sich also um ein aus entfernten Teilen des Höhlensystems umgelagertes sortiertes Sediment.

Roland Berka
Engen im Hegau,
22. Juni 2009

 

Freunde der Aachhöhle e.V.
Höhlentauchgruppe Aachprojekt
Text: Roland B+
Layout: Joachim K+
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Letzte Änderung: 27.05.2018