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Tauchclub Singen

von Harald Schetter

Gehen wir wieder etwas zurück in der Zeit, nämlich in die fünfziger Jahre an den Aachtopf. Taucher vom Tauchclub Singen versuchten in die Quellhöhle einzutauchen.

Gruppenbild der Höhlentauchgruppe des Tauchclubs Singen

Mitglieder des Tauchclub Singen unter der Leitung von Sepp Ment versuchten die Aachhöhle zu erkunden. Mit selbstgebastelten Unterwasserlampen konnten sie lediglich 6o Meter weit in die Höhle eindringen. Ein Mitglied des Tauchclubs Singen erzählte, dass er bei einem Tauchgang dabei gewesen sei. Hier sein Bericht:

Zusammen mit einem Kameraden stiegen wir voller Neugierde in den Quelltopf hinab. Alsbald umfasste uns die totale Finsternis. Dies war jedoch weiter nicht schlimm, denn mein Tauchkamerad hatte ja seine neue selbst gebastelte Unterwasserlampe mit dabei. Bei diesem Extremtauchgang wollte er sie gleichsam auf Funktion testen, dies so meinte er, sei die beste Gelegenheit dazu. Insgeheim hoffte ich, dass sie auch funktionieren würde. Als wir den Eingang zu passieren versuchten, warf uns der Quellstrom wieder zurück und wir mussten einen neuen Anlauf nehmen. Nach mühsamen Vorankommen waren wir endlich in der Höhle drin. Als Sicherung zogen wir ein dickes Seil hinter uns her. Immer an der rechten Felswand entlang tauchten wir in den Berg ins total Unbekannte. Nach ca. 60 Meter war der Gang zu Ende und wir konnten nicht mehr weitertauchen. So traten wir den Rückweg an. Doch urplötzlich waren wir wie zu Anfang, von völliger Dunkelheit umgeben. Es trat das ein, was ich immer befürchtete, die Lampe von meinem Tauchkameraden war ausgefallen. Nun war jeder sich selbst der nächste, denn keiner konnte den anderen weder sehen noch spüren oder hören, die Kommunikation war total ausgefallen. Jeder zog sich so gut es ging am Seil dem rettenden Ausgang entgegen, der Panik nahe fanden wir den Quelltopf wieder. Dies sollte unser erster und letzter Höhlentauchgang in unserem Leben gewesen sein.

Oskar Dahinden

Die beiden Taucher taten gut daran nicht mehr in Höhlen zu tauchen, zumindest nicht in dieser unzureichender Ausrüstung.

Das vermeintliche Höhlenende nach 60 Meter war lediglich eine niedrige Passage unter Wasser. Jedoch bei den schlechten Sichtverhältnissen konnten sie dies nicht erkennen. Es war auch gut so, hätten sie diese verwinkelte Passage zunächst überwunden, so hätten sie beim Zurücktauchen ohne Licht sicherlich schlechte Karten gehabt. Doch trotz allem, es war ein mutiger Tauchvorstoss in noch unbekannte Regionen der Aachhöhle.

Weitere Tauchversuche des Tauchclubs Singen folgten. Es sollten Fotoaufnahmen und Vermessungen durchgeführt werden. Erfolg: schlechte Sicht starke Strömungen, Geröll, Schlamm und trübes Wasser führten zur Einstellung der Tauchversuche.

 

Freunde der Aachhöhle e.V.
Höhlentauchgruppe Aachprojekt
Bilder: Harald S+
Literatur: SCHETTER H. (1991)
Text: Harald S+
Layout: Joachim K+
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Letzte Änderung: 11.01.2004