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Immendinger Flexur

 

eine tektonische Erscheinung

 

 

Eine ganz besonders auffallende und deshalb im wahrsten Sinne des Wortes „sehenswerte” tektonische Erscheinung stellt die Immendinger Flexur dar.

Auf einer scharf begrenzten Linie zwischen Immendingen - Aufgang zum „Bumbis” - „Beerhalde” bis hinunter zum Stausee im Krähenbachtal ist sie nachgewiesen worden, mit einer Gesamtlänge etwa von 6 km. Besonders eindrucksvoll - weil man dort vor einer fast senkrechten Wand steht - ist sie auf dem Weg zum „Bumbis” sichtbar.

Dort versteht man das Wort „Flexur” (Abbiegung) sofort. Eine direkt davor angebrachte Schautafel tut ein übriges dazu.

Die Linie der Abbiegung verläuft ungefähr in NNO-SSW-Richtung und steht am Bumbisaufgang 80 Grad steil!.

Das direkt davorliegende Gesteinspaket des Oberjura ist dabei um 80-90m in östlicher Richtung abgesunken.

Damit bildet der stark zerklüftete Oxfordkalk das heutige Flussbett der Donau.

Durch die erhebliche Schrägstellung der Jura-Kalksteinschichten nach Südosten hin, hat dort das Donauwasser den Weg in die Tiefe gefunden.

Es läuft unterirdisch der Hegau-Bodenseemulde zu.

Dieser Prozess begann vor etwa 5 Millionen Jahren im Pleistözän. Damals begann sich die Aare-Donau in der Kalksteintafel unserer Region einzugraben. Irgendwann nach Erreichen der Oxfordkalke durch die Erosion begann zunächst unbemerkt die Versickerung.

Erst 1874 wurde erstmalig ein totales Trockenfallen des Flussbettes zwischen Immendingen und Möhringen bekannt.

Drei Stellen, an denen die Immendinger Flexur sichtbar ist:

Flexur am Bumbisaufgang, besonders sehenswert.
GPS-Koordinaten: Rechtswert 3480648 und Hochwert 5311860.

Flexur auf Möhringer Markung „Beerhalde”.
GPS-Koordinaten: Rechtswert 3480728 und Hochwert 5313868.

Im Februar 1999 war beim Neubau einer Garage an der Ecke „Stettiner Str.” und „An der Steig” ein Teil der hier flacher liegenden Flexur sichtbar. Im der Tuttlinger Ausgabe des „Schwarzwälder Boten” wurde im Februar 1999 diesbezüglich kurz berichtet. Die Flexur ist heute leider nicht mehr sichtbar.
GPS-Koordinaten: Rechtswert 3480456 und Hochwert 5311450.

Roland Berka
Engen im Hegau,
im April 2005

Siehe auch: BATSCHE H. (1970; 22) , SPITZ W. (1997; 5, 51, 78-82, 84, 88, 91) und SCHREINER A. (1997; 3, 101, Beilage 2) .

 

Käpfle-Katzensteigstörung

Siehe: SPITZ W. (1997; 5, 51, 82-83) .

 

Dornsberg-Ostrand-Störung

Siehe: SCHREINER A. (1993; 41) .

 

Aulfinger Flexur

 

oder auch Leipferdinger Flexur

 

von Roland Berka

Die Aulfinger Flexur ~680 müNN verläuft ONO und liegt südlich des gleichnamigen Ortes. Sie macht sich bis in das Gebiet der geologischen Karte Engen bemerkbar. Eigenartigerwise ist sie aber auf keiner mir bekannten geologischen Karte eingezeichnet, wird jedoch in der Literatur erwähnt.

Gerade auf dieser Linie habe ich etwa 100m tiefer gelegen ~580 müNN Bythiospeum gefunden.

Roland Berka
Engen im Hegau,
24.05.2008

Siehe auch: SCHREINER A. (1997; 101, Beilage 2) .

 

Freunde der Aachhöhle e.V.
Höhlentauchgruppe Aachprojekt
Text: Roland B+
Layout: Joachim K+
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Letzte Änderung: 27.05.2018