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Honbergschacht und Seltenbach

 

Färbung

Befahrung

 

 

Der Honbergschacht liegt im Stadtgebiet Tuttlingen in der Liptinger Straße. Der Einstieg befand sich 2005 auf dem Gelände einer Bank.

Seltenbach, siehe: SPITZ W. (1997; 87) .

 

Färbung

Die Färbung im Honbergschacht wird in den beiden Artikeln: BATSCHE H. (1970; 141 - 146 ) und KAESS W. (1970) detailiert beschrieben. Das eingespeiste Salz wurde in der Aachquelle nachgewiesen.

 

Befahrung

von Thomas Striebel und Jürgen Eckenfels

Entnommen aus dem: Mitteilungsheft der HFG Blaustein
ISSN 0720 - 3276
3. Jahrgang
Heft 2
Bericht über die 2. Höhlenforschungswoche der HfgB vom 20.-26. August 1980 in Tuttlingen.
Auszug, nur die Seiten 72 und 73
mit freundlicher Genehmigung von Klaus Striebel

 

Montag 25.08.1980

Für diesen Tag war etwas besonderes vorgesehen: Die Befahrung der Tuttlinger Kanalisation bzw. des Honbergschachtes (8018/1). Dieser Schacht wurde öfters in älterer Literatur erwähnt und ist Anfang des 18. Jahrhunderts eingebrochen. Die ersten Literaturhinweise verdanken wir Herbert Jantschke (Hfg Kirchheim); Klaus suchte weiter und zerrte sogar eine Parzellennummer ans Tageslicht. Allerdings scheint der Eingang nicht mehr zu existieren, die Sache wird aber weiterverfolgt.

Wie Klaus weiter erfuhr, legte die Stadt Tuttlingen schon vor Jahrzehnten unter der gegenüberliegenden Parzelle eine Schluckstelle an, die die Wildwässer des Seltenbachs, der am Stadtrand in die Kanalisation eingeleitet wird, abfangen sollte. Um uns diese Schluckstelle, die ja mit dem Literaturschacht zusammenhängen könnte, näher anzusehen zu können, wurde mit Herrn Müller vom Tiefbauamt ein Termin ausgemacht: 9 Uhr Alexanderstraße.

Herr Müller hatte bereits Vorarbeit geleistet. Die in einem Gartengrundstück gelegenen zwei Schachtdeckel waren schon abgenommen, um zu "lüften". Daher konnte ohne zeitliche Verzögerung gleich nach dem Umziehen eine Stahlleiter hinabgeklettert werden. Bereits nach 2 m kann man einen Blick in die seitlich vorbeilaufende Kanalisation werfen. Sobald die Wasserführung 6 m³/sec (das Fassungsvermögen der fortsetzenden Röhre) überschreitet, stürzt das überschüssige Wasser über eine Schwelle 6,5 m tief auf den Grund des Einstiegschachtes, der zur Gänze ausbetoniert ist. Von da an führt ein 1,7m hoher, betonierter Gang 9 m nach Norden. An der Decke entstanden, vermutlich an Spinnfäden, einige sinterröhrchenartige Gebilde; der Boden zeigt bereits schwache Ansätze von Stalagmiten. Schließlich geht der Gang in eine Schrägstrecke über, die, noch sehr steil werdend, 5,4 m tiefer führt. Die Gesamttiefe beträgt also 15,4 m. Hier unten zeigt sich erstmals der anstehende, sehr stark zerklüftete Fels (Oxford-Kalke). Unten trafen wir auf ungewohnt aussehende Wandsinterformen und hofften auf befahrbare Fortsetzungen - allerdings vergeblich. Nach früheren Berechnungen soll das Schluckvermögen der Klüfte 9 m³/sec betragen haben; heute ist alles so zugeschwemmt, dass das Schluckvermögen höchstens noch mit 1 m³/sec angegeben werden kann. Als Herr Müller, der eine Etage höher wartete, dies hörte, äußerte er sein Erstaunen und hatte gewisse Bedenken.

Unser Besuch wird zur Folge haben, dass das Schluckvermögen geprüft und eventuell angehoben (durch Ausspülen). Nicht ganz befiedigt vom Ergebnis unserer Befahrung zogen wir uns zurück, nicht ohne den Abwasserkanal genauer zu besehen zu haben. Klaus hielt es für nötig, über die Rinne auf die andere Seite des Raumes zu steigen. Beim Zurückklettern rutschte er ab und hätte sich fast der Länge nach ins Abwasser gelegt.

 

Freunde der Aachhöhle e.V.
Höhlentauchgruppe Aachprojekt
Text: Thomas S+, Jürgen E+
Layout: Joachim K+
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Letzte Änderung: 27.05.2018